Kreislaufwirtschaft braucht klare Standards und Investitionsanreize
„Die Ziele der Kreislaufwirtschaftsstrategie sind ambitioniert und notwendig, doch die konkreten Umsetzungspläne bleiben hinter den Erwartungen zurück. Ohne klare Standards, verbindliche Maßnahmen und verlässliche Investitionsanreize droht die Strategie an der Praxisferne zu scheitern“, warnt Dr. Claudia Conrads, Hauptgeschäftsführerin der BDSV. „Die Stahlrecyclingbranche ist bereit, ihren Beitrag zur Reduzierung des Primärrohstoffverbrauchs und zur Dekarbonisierung der Industrie zu leisten. Dafür brauchen wir jedoch verlässliche Rahmenbedingungen und eine klare Vision, wie die ambitionierten Ziele umgesetzt werden sollen. Dabei muss die Unterstützung der mittelständischen Unternehmen, die die Recyclingwirtschaft prägen, ausreichend berücksichtigt werden“.
Daher fordert die BDSV:
- Klare Investitionsanreize und Förderinstrumente: Die geplanten Förderprogramme und Instrumente wie der KfW-Rohstofffonds oder Transformationsbürgschaften müssen konkretisiert und auf die Bedürfnisse der Branche zugeschnitten werden. Der Ausbau bestehender Infrastruktur, wie Sammel- und Sortieranlagen, darf dabei nicht vernachlässigt werden.
- Harmonisierung von Standards: Ein einheitlicher rechtlicher Rahmen und verbindliche Qualitätsstandards für Sekundärrohstoffe sind dringend erforderlich, um die Wettbewerbsfähigkeit und Akzeptanz von Rezyklaten auf den Märkten zu stärken.
- Reduktion von Bürokratie: Bürokratische Hürden, beispielsweise bei Genehmigungsverfahren, müssen abgebaut werden, um Innovationen und Investitionen zu erleichtern.
Die BDSV fordert die Bundesregierung auf, die Expertise der Stahlrecyclingbranche bei der weiteren Ausarbeitung und Umsetzung der Strategie stärker einzubeziehen. Eine enge Kooperation zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ist unerlässlich, um das volle Potenzial der Kreislaufwirtschaft auszuschöpfen.
„Nur wenn die politischen Ziele in praxisnahe Maßnahmen übersetzt werden, können wir eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft etablieren, die den Industriestandort Deutschland stärkt und gleichzeitig einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leistet“, so Dr. Conrads abschließend.