Die von der EU geförderte Studie des Mineral Intelligence Capacity Analysis (MICA) Projektes hat eine Methode zur Bewertung der zukünftigen Umweltauswirkungen der Herstellung von sieben wesentlichen Metallen entwickelt: Eisen, Aluminium, Kupfer, Zink, Blei, Nickel und Mangan. Im Hinblick auf die Umweltauswirkungen wurden für den Zeitraum 2010 bis 2015 fünf Schlüsselfaktoren zugrunde gelegt: Die Änderungen der Nachfrage nach Metallen, der Anteil sekundärer (recycelter) Metalle, die Entwicklungen in der Erzqualität (minderwertige Erze benötigen mehr Energie zur Gewinnung), die Verbesserungen der Energieeffizienz in der Produktion sowie ein größerer Anteil erneuerbarer Energien am weltweiten Strommix.
Im Allgemeinen zeigen die Ergebnisse eine allmähliche Verbesserung der Treibhausgasemissionen pro Kilogramm produzierten Metalls über den Zeitraum von 40 Jahren und kommen zu dem Schluss, dass die Hinwendung zu einem System für erneuerbare Energien einen großen Einfluss haben würde. Diese Erkenntnis gelte insbesondere für Aluminium. Umgekehrt haben Änderungen im Strommix wenig Einfluss auf die Eisenerzeugung. Dies liegt daran, dass die Emissionen von Eisen aus der Verwendung von Koks (einem Kraftstoff auf Kohlebasis) in der Stahlproduktion und nicht aus breiteren Energiesystemen stammen. Eine signifikante Verringerung der künftigen Auswirkungen von Eisen ist nicht möglich, es sei denn, ein völlig neues kohlenstoffarmes Produktionssystem werde eingeführt oder der Anteil an sekundärem Eisen werde stark erhöht, so die Studie weiter.
Forscher fordern eigene Agenda der Kreislaufwirtschaft von Metallen
Im Ergebnis empfehlen die Forscher, sehr bald Maßnahmen zu ergreifen, um den gesamten Materialkreislauf umzuwandeln - von Bergbau und Produktion über Produktdesign bis hin zu Recyclinginfrastruktur und -technologie. Sie drängen darauf, eine Politik zu fördern, die eine Kreislaufwirtschaft ermöglicht.
Die Ergebnisse der EU-Studie werden in das aktuelle Forschungsprojekt der BDSV einfließen, mit dem das Institut Fraunhofer IMWS und die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg beauftragt worden ist. Die Studie befasst sich mit den externen Kosten und fairem Wettbewerb in den Wertschöpfungsketten der Stahlherstellung. Im Mittelpunkt steht ebenfalls die ökologische Bedeutung des Stahlrecyclings mit dem besonderen Fokus auf die Senkung von Treibhausemissionen. Bereits die Fraunhofer UMSICHT Studie „Zukunft Stahlschrott“, ebenfalls von der BDSV in Auftrag gegeben, attestiert dem Recycling von Metallen einen wesentlichen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen.
Weitere Infos:
- Link zur Studie des MICA-Projektes
- Zusammenfassender Artikel zur Studie: "Wissenschaft für die Umweltpolitik": GD Umwelt-Alert-Dienst der Europäischen Kommission, herausgegeben von SCU, Universität von Westengland, Bristol.