Schon in der Eisenzeit wurde die Bedeutung der Wiederverwertung von gebrauchten Gegenständen aus Eisen erkannt.
Der industrielle Einsatz von Stahlschrott entwickelte sich seit der Erfindung des Siemens-Martin-Schmelzverfahrens (1864) schnell und kontinuierlich. Heute ist Stahlschrott ein weltweit gehandeltes primärrohstoffgleiches Produkt.
Die Aufgabe ist es, unlegierten und legierten Stahlschrott zu erfassen, zu sortieren, aufzubereiten und zu vermarkten. Dazu gehören auch das Auto- und Elektronikschrottrecycling und andere Entsorgungsdienstleistungen wie z. B. die Bereiche Abbruch und Sanierung. Der Stahlschrott wird von den Stahlrecycling-Unternehmen auf der Grundlage von Handelsusancen und Sortenlisten für den direkten Rohstoffeinsatz in Stahlwerken und Gießereien qualitätsgesichert aufbereitet damit er wie der Primärrohstoff Roheisen eingesetzt werden kann. Stahlschrott wird sowohl national als auch international vermarktet. Für die Aufbereitung stehen den Unternehmen im Wesentlichen Shredderanlagen, hydraulische Großscheren und Großpressen zur Verfügung.
Der Rohstoff Stahlschrott ist ein weltweit gehandeltes Produkt. Über 40% der Weltstahlproduktion von über eineinhalb Mrd t beruht auf dem Einsatz von Stahlschrott. In Tonnen schätzt man rund 580 Millionen.
Das gesamte Aufkommen an unlegiertem und legiertem Stahlschrott setzt sich zusammen aus:
fällt in der Stahl verarbeitenden Industrie an
Nicht mehr verwendungsfähige und ausgediente Gebrauchs- und Industriegüter aus Stahl
Schrotte, die in Stahlwerken und Gießereien als Produktionsrückstände anfallen und im Rohstoffkreislauf der Werke verbleiben
Schrott, der aus der EU und Drittländern importiert wird
Das Jahresaufkommen des Schrottversands (ohne Eigenentfall) liegt in Deutschland bei 26,7 Mio. t
Rund 25 - 30 % des Altschrottaufkommens ist heute sog. Problemschrott, für den ein spezielles Aufbereitungsverfahrens - das Schreddern - angewendet wird. Mit diesem Verfahren erfolgt neben der Schrottzerkleinerung automatisch eine maschinelle Materialtrennung. Das Endprodukt ist ein Qualitätsschrott mit einer hohen Dichte, großer Reinheit und weitgehend homogenen Stückgrößen. Dieser Schrott kann in der Industrie unmittelbar zur Stahlerzeugung eingesetzt werden.
Beim Schredderprozess werden Autowracks und leichter Mischschrott aufbereitet, um wertvolle metallische Rohstoffe in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen. Seit Anfang der siebziger Jahre wird Schrott auf diese Art großtechnisch verwertet. Der Investitionsaufwand für eine moderne Schredderanlage einschließlich Infrastruktur und Umweltschutzeinrichtungen liegt heute bei ca. 12 Mio. Euro.